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10. Hilfstransport von Yes we care! e.V. an die Pitseng High School in Lesotho am 08.03.2017

 

So schnell können 10 Jahre vergehen: Um frierenden und hungrigen SchülerInnen zu helfen, hatte im Juni 2008 alles mit einer spontanen Hilfsaktion begonnen:


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Juni 2008: mit einem gemieteten Riesenanhänger auf dem Weg ins Unbekannte…



Und nun kommt Yes we care! e.V. am 8. März 2017 bereits zum zehnten Mal mit einem Hilfstransport nach Pitseng! Inzwischen ist alles lange nicht mehr so aufregend: Die Formalitäten an der Grenze treiben zwar immer noch den Blutdruck hoch, aber die Ankunft und anschließende Verteilung der Hilfsgüter ist wohl organisiert und Routine.


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Die Freude ist bei allen gleich, ob bei GrundschülerInnen oder bei High School-SchülerInnen.


Wie jedes Jahr werden wir mit großem Hallo begeistert begrüßt und mit wunderbaren Gesängen des Chors und einem Gedicht verwöhnt. Dann geht es aber gleich an das Wichtigste: Die Süßigkeiten und frischen Äpfel finden schnell reißenden Absatz!


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Hunderte von Päckchen mit Schulkleidung werden an SchülerInnen der Pitseng High School und der Pontmain Primary School verteilt.


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Und weil wir so viele wunderschöne Kuscheltiere aus Deutschland geschenkt bekommen hatten und mitbringen konnten, bekommen diesmal nicht nur die GrundschülerInnen ein Kuscheltier, sondern auch alle Kinder an der High School dürfen sich eines aussuchen. Und das tun sie, selbst die großen Jungen greifen sich eins und drücken es voller Freude unverhohlen an sich.

 

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Am nächsten Tag finden wir viele dieser Kuscheltiere liebevoll platziert und zum Teil mit Namen versehen in den Betten des Internats, bei Mädchen und Jungen!

 

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Viel Ruhe und Platz für unsere Besprechungen                                    Sr. Helena, Mrs. Makabelo, Mpho, Mr. Paku und ich
im Studierzimmer des neuen Jungeninternats                                     vor dem Jungeninternat


Nachmittags finden dann die ersten Treffen mit der Schulleitung statt, in der die vielen Aspekte unserer Zusammenarbeit ausführlich besprochen werden. Für diese Treffen sitzen wir gemütlich und ungestört im Studierzimmer des neuen Jungeninternats.


Die wichtigste Neuigkeit ist, dass Sister Alice, die Ende 2014 bei einem schweren Autounfall fast ums Leben gekommen wäre, endlich von ihrem Dienst als Schulleiterin befreit werden konnte. Für die nächsten zwei Jahre wird Mrs. Makabelo Tenane, die ja auch Betreuerin unserer Patenkinder ist, die Schulleitung übernehmen. Sie wird dabei von Mpho Makhalanyane unterstützt, sowie Sister Helena, die langfristig als zukünftige Schulleiterin vorgesehen ist.


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Auf dem anschließenden Weg zu unserem Guest House fahren wir an glücklichen Mädchen vorbei, die ihre neuen, mit viel Liebe handgestrickten Pullover tragen.


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Am 9. März 2017 treffen wir alle 121 Patenkinder von YWC. Es ist über die letzten Jahre so eine große Gruppe geworden, dass es schwierig ist, alle Kinder auf ein Foto zu bekommen!

 

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In der Bibliothek der Pitseng High School werden alle erneut mit leckeren Äpfeln versorgt, für viele von ihnen das einzige Obst im Jahr!


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Mrs. Makabelo und Mpho können stolz auf sich und ihre Schützlinge sein.


Ich halte eine Rede, in der ich die Kinder begrüße, die neu im Patenschafts-Programm sind: Bei Schuljahresbeginn im Januar 2017 sind 47 neue SchülerInnen dazu gekommen! Und ich preise unsere Betreuerinnen, die sich wirklich mit größter Hingabe um alle Patenkinder kümmern.


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  Claudia Niedermeier mit ihrem Patenkind             Charlotte Forster mit dem Patenkind einer Freundin


Nach der Verteilung von Briefen und Geschenken werden die obligatorischen Fotos von allen Patenkindern gemacht und einige unserer Gäste aus Deutschland können ihre Patenkinder persönlich kennenlernen.


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 Viel Spaß beim Fotoshooting mit den Gästen:
Annabelle Forster, Ann-Sophie, Claudia Niedermeier, Herbert Hackl

 

 

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Im Patenschafts-Programm: 54 Jungen              und                         67 Mädchen

 

Nachdem alle Patenkinder wieder zum Unterricht zurückgekehrt sind, machen wir mit allen deutschen Gästen einen Rundgang durch das Schulgelände.

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Charlotte Forster freut sich, dass Mango, der große Bulle links im Bild, die Dürre überlebt hat!


Charlotte Forster, wegen ihrer vielen Aktionen zur Unterstützung der bedürftigen Kinder in Pitseng Ehrenmitglied von Yes we care! e.V., hatte vor Jahren durch einen Mango-Verkauf in Lindau bei der Anschaffung der ersten Milchkühe zur Verbesserung der Ernährung der Kinder an der Pitseng High School mitgeholfen. Sie konnte 2012 das erste kleine Kälbchen benennen und traut jetzt ihren Augen kaum, als sie den wunderschönen Bullen Mango wiedertrifft. Von 17 Rindern haben leider nur 5 die schreckliche Dürre von 2016 überlebt.


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Den 58 YWC-Schweinen ging es nicht besser, die meisten mussten wegen Nahrungsmangels geschlachtet werden. Aber heute können wir neue kleine Ferkelchen bestaunen.

Von den 600 Hühnern, die YWC angeschafft hatte, damit die SchülerInnen mehrmals wöchentlich Eier bekommen, hat keines überlebt. Dank vieler großzügiger Spenden können jetzt aber neue Farmtiere, Hühner, Milchkühe und trächtige Sauen, angeschafft werden!

 

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Kohl im Schulgarten


Die Folgen der Dürre werden zwar noch einige Jahre zu spüren sein, aber dank des guten Regens wächst es wieder im Schulgarten: Der Mais steht hoch und Kohl muss nicht mehr weit weg gekauft und angeschafft werden.


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 Aus Bremerhaven gespendete Apfelbaum-Plantage


Wir können auch die neue Apfelbaum-Plantage, die von der „Lesotho Gruppe der St. Petri Kirchengemeinde in Langen“ bei Bremerhaven gespendet wurde, besuchen. Es wird noch ein paar Jahre dauern, aber dann wird es viele verschiedene Apfelsorten für die Kinder zu essen geben! Mrs. Makabelo bittet YWC, noch mehr Bäume zu spenden!

 

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Nachdem wir das schöne Mädchen-Internat besucht haben, trifft uns der Schock, als wir das alte Jungen-Internat der Pitseng High School besichtigen. Es verdeutlicht immer wieder, wie wichtig der Bau des Bischof-Manfred-Müller-Jungeninternats war! Leider sind 6 unserer Patenjungen immer noch hier untergebracht, da es im neuen Jungeninternat nicht mehr genügend Platz gibt.


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 Diese sechs Patenjungen passen leider nicht mehr in das neue Jungeninternat!


 

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Am Nachmittag bauen wir zusammen mit dem Betreuer der Jungen, Mr. Paku, im Bischof-Manfred-Müller-Internat die mitgebrachten Tischfußballspiele und eine Power Gym (Fitnessgeräte) auf.


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Für dieses „70.000-Teile-Puzzle“ ist gute Zusammenarbeit zwischen Herbert Hackl,
den Jungen und Mr. Paku gefragt



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Auch ein Keyboard wurde gespendet und löst unglaubliche Freude aus!




39Jungen packen die mitgebrachten Bücher und Zeitschriften in die Regale.

 



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Drinnen und draußen: lauter überglückliche Jungen!


Die Freude der Jungen ist unbeschreiblich: Der Geräuschpegel im Jungenhaus überschreitet das Schmerzniveau! In einer Ecke wird laut auf dem Keyboard gespielt und dazu gesungen, an zwei Tischfußballtischen wird begeistert gekickert (nicht einmal die Schultaschen haben die Jungen abgesetzt), in der Mitte des Raumes wird an der Power Gym gebastelt und draußen wird mit den neuen Bällen gespielt. Ich sitze mitten im Chaos und genieße einfach diese ausgelassene Stimmung! Als es dunkel wird, müssen wir leider zu unserer Unterbringung fahren.


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Wunderbare Abendstimmung

 

 

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                    Riesen-Sonnenblume                         Zwei junge Frauen zeigen stolz ihr Hochbeet


Bei einem Spaziergang durch London (ein Ortsteil von Pitseng!) am nächsten Morgen freue ich mich am Grün: Alles wächst und die Menschen werden wieder ernten können! Ich werde von freundlichen Menschen in ihre Gehöfte eingeladen und kann ihre Hochbeete bewundern (keyhole gardens, übrigens eines der Projekte von unserer Partner-Organisation „Help Lesotho“), die auch in Dürrezeiten gute Erträge erzielen. 

 

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Dabei treffe ich auf einen außergewöhnlich ordentlich und sauber gekleideten Hütejungen, der sich eine Weile in gutem Englisch mit mir unterhält. Es stellt sich heraus, dass es sein größter Wunsch ist, sein Abitur machen zu können, nachdem er aus finanzieller Not heraus in der zehnten Klasse die Schule verlassen musste. Er lebt mit seinem Vater in einer ärmlichen Hütte, die aber blitzsauber gehalten ist und einen gut angelegten Garten hat. Ich bitte ihn, sich an der Pitseng High School einzuschreiben und verspreche ihm (und seiner Schwester, die andernfalls auch nicht in die Sekundar-Schule gehen kann) eine YWC-Patenschaft. Er ist völlig überwältigt und freut sich riesig.


 

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Am letzten Abend schauen alle deutschen Gäste zusammen mit den Jungen im neuen Internat gemeinsam den „Detterbeck-Film“ (https://youtu.be/8LmTMcWhTXc), den Konrektor Andreas Detterbeck zusammen mit SchülerInnen der Bischof-Manfred-Müller-Schule in Regensburg von ihrer Reise nach Pitseng zur Einweihung des Jungeninternats im Februar 2017 gemacht hat. Die Jungen sind begeistert!

So entschließen wir uns, auch noch den wunderbaren Film „The Forgotten Kingdom“ (https://www.youtube.com/watch?v=9Qa71pVKSUA) anzusehen. Er handelt von einem jungen Mann aus Lesotho und berührt viele Erfahrungen, die die Jungen im Internat teilen. Es ist sehr bewegend, diesen Film zusammen mit ihnen anzuschauen. Schweren Herzens verabschieden wir uns von ihnen.


 

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Von links nach rechts: Charlotte Forster, Claudia Niedermeier, Thabiso Phusumane,
Irina André-Lang, Annabelle Forster, Maria Winkoff-Busch, Ann-Sophie



Bei unserem letzten Abendessen bekommen wir unerwartet Besuch: Thabiso Phusumane, einer unserer ersten Patenjungen, der inzwischen dank eines guten Abiturs und eines Stipendiums an der Nationalen Universität Lesothos in Maseru Computerwissenschaften studiert. Er ist extra von der Hauptstadt Maseru nach Pitseng gekommen, um unseren YWC-Patenkindern eine Woche lang kostenlos Nachhilfe-Unterricht zu geben und um uns zu treffen. Wir sind sehr stolz auf ihn und dankbar für seine Unterstützung!


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Wir bedanken uns bei allen, die Yes we care! e.V.  helfen, das schwere Leben von bedürftigen jungen Menschen in Lesotho zu verbessern, indem ihnen eine Chance auf Schulbildung gegeben wird. Kea leboha, vielen Dank!