Neben Irina André-Lang und Peter Lang, Mitbegründern von Yes we care! e.V. und Organisatoren der Hilfstransporte, begleiteten den Transport in diesem Jahr Schriftführerin Helga Ahlbach, mein Mann Ulli und ich, Elke Karpinski. Mein Mann ist seit 2013 Mitglied bei Yes we care! e.V. und ich wurde im vergangenen Jahr Mitglied. Seit Januar 2016 hat der Gospelchor der Ev. Kirche Essen Werden,  dem wir beide angehören, ein Patenkind an der Pitseng High School. Am 7. März ging es los:

 

Im Frischemarkt holen wir Äpfel ab, die so                   Alle im Haus befindlichen Pakete sind aufgeladen,
berechnet sind, dass jedes Kind 5 Äpfel bekommt       nun fahren wir zum Großmarkt

 Beladen der Hänger …                                     Peter, Elke, Helga und Ulli


Am 8. März 2016 begann nun wirklich diese Reise, von der wir schon so viel gehört haben und bei der man trotz sehr intensiver Vorbereitung durch Irina und Peter immer wieder mit Überraschungen rechnen muss.

Irina wies uns auf die „grüne Dürre hin“. Das Gras und die Felder waren zwar grün, aber matt grün und enthielten nicht genügend wichtige Nährstoffe für die grasfressenden Tiere.

 

 

 Picknick mittags auf einem Rastplatz                Vor dem Golden Gate - leider wegen der fehlenden
                                                                           Sonne nicht so goldig

 

9. März 2016 – Einreise nach Lesotho und Ankunft an der Pitseng High School


 

Wir sind um 5.15h bereit  – ob es die Zollbeamten auch sind?

Ja! Zu unserem großen Erstaunen wurde die Grenze mit einer Verspätung von nur 7 Minuten geöffnet und wir konnten nach ca. 30 Min. um 6.37 Uhr einreisen

Dem Erfolg des 9. Yes we care! e.V.-Hilfstransports stand nun nichts mehr entgegen!

 

 

In Pitseng biegt man auf eine ca. 5 km lange Schotterpiste ab – alle Menschen am Wegesrand grüßten uns und trotz der großen Einfachheit der Hütten und Häuser wirkten die Menschen zufrieden und oft fröhlich. Nach der Hälfte der Strecke passierte das, was uns zwar schon vorbereitend geschildert worden war, was aber, wenn man es selbst erlebt, unbeschreiblich bewegend ist: Die ersten Kinder in ihren Uniformen rannten uns entgegen und begrüßten uns winkend, lachend und begleiteten unsere beiden Autos. Ich finde es schwer, dafür Worte zu finden und lasse deshalb die Bilder sprechen:

 

Am Eingang zum Schulgelände: Unsere Namen hielten die 5 Schülerinnen auf der linken Seite in die
Höhe und die rechte Gruppe vorne hielt „WELCOME“ in die Höhe und die hintere Gruppe „Y W C“

 

Die Kinder der Grundschule hielten sich – noch – schüchtern im Hintergrund

 

Dann kamen wir in die Aula und erlebten einen bewegenden Empfang mit Gebet und Ansprachen und zwei unter die Haut gehenden spirituellen Liedern des stimmgewaltigen Chores.

 

 

Während Schwester Alice zunächst ein Gebet und    …auch wir hatten aufmerksame Zuhörer – als wir
eine Ansprache hielt, hörten die 600 Kinder und     erzählten, dass wir in einem Gospelchor singen, der auch
Jugendlichen aufmerksam zu!                              ein Patenkind sponsert, jubelten die Schüler lauthals.

 

Beginn der Verteilung der Süßigkeiten und jeweils 5 Äpfel an alle Kinder

 

Zunächst halfen die älteren Schüler mit bei der         Das Alter machte bei der Freude
Verteilung und dann führten sie für uns noch ein       über dieses Geschenk keinen Unterschied
Tänzchen auf!

 

Die Verteilung der Pakete mit Kleidung, Schuhen und Schreibutensilien für die bedürftigen Schüler folgte. Eine Unterstützerin von Yes we care! e.V. strickt seit Jahren Pullover und Jacken in bunten Farben für die Grundschulkinder. Von anderen Spendern in Südafrika kommen hochwertige und extra für die Pitseng  High School gestaltete Holzspielsachen, die Makabelo und Mpho gerne entgegennehmen.

 

 

Ab 14.00 Uhr wohnten wir 3 einem Gespräch zwischen Irina und Peter mit Sister Alice und Sister Helen bei, bei dem unter anderem die Schulgelderhöhung für die Patenkinder diskutiert wurde.
Während um 15.00 Uhr für Irina, Peter und Ulrich ein Treffen mit dem Fachmann für die Solarthermie, Mr. Tsiu, am Rohbau der Jungenunterkunft auf dem Terminplan stand, führten Mpho und Makabelo Helga und mich über das Gelände. So bekam ich einen Eindruck und Überblick über die von YWC in den letzten Jahren getätigten Käufe von Farmtieren, die Selbstversorgung für die Schulverpflegung mit Milch, Eiern und Schweinefleisch, aber auch, welch ein Ringen um Transparenz bezüglich der Kosten für die Patenkinder notwendig ist. Irina und Peter hinterfragen alle Kosten sehr kritisch und so wurden wir Zeugen von fairen, aber harten Verhandlungen.

 

Kurz nach 16.00 Uhr trafen wir uns bei der neuen Jungenunterbringung.

 

 

10. März 2016 – Treffen mit den 94 Patenkindern in der Bibliothek der Schule
 
Nach einer kurzen Begrüßung durch Makabelo begann Irina mit einer Ansprache, bei der sie den Patenkindern sehr ins Gewissen sprach, diese Förderung wertzuschätzen, dass nur gute Schüler aufgenommen würden und sie diese Chance nutzen sollten. Sie erwähnte die aktuelle Flüchtlingssituation in Deutschland und machte klar, dass dadurch das Fundraising schwieriger geworden ist und die Paten hart für ihre Patenschafts-Gebühr arbeiten würden. Sie zählte die Ausschlusskriterien auf, wie Schwangerschaft bei den Mädchen oder der Besuch einer Initiationsschule durch die Jungen. In den vergangenen Jahren haben bereits enttäuschte Paten ihre Unterstützung beendet. Weiterhin sprach sie ihnen ins Gewissen, keine Doppelbestellungen abzugeben – das habe sie schon im Blick.
Damit die Wichtigkeit, Verbindlichkeit und Ernsthaftigkeit dieser Regeln auch wirklich ankommt, haben Irina und Peter eine Vereinbarung formuliert, in der diese Regeln festgehalten sind und die beide Seiten, Yes we care! e.V. und das Patenkind, unterschreiben. Man spürte, dass diese Worte ankamen.

 

 

Mit großer Freude lasen die Jugendlichen die           Wir haben für Takatso ein ganz persönliches Foto-
Post ihrer Paten                                                   Album gestaltet – kurz nachdem sie das Geschenk
                                                                         überreicht bekommen hat, stürzten sich schon andere
                                                                         Mitschülerinnen darüber.

 

                                 Das obligatorische Foto mit allen 94 Patenkindern mit Helga, Ulli und Irina

 

Ulli und mir blieben 2 Stunden Zeit, um unser Patenkind Takatso näher kennenzulernen.

 

Wir grüßen den Gospelchor der                                Takatso zeigt uns, wo ihre
Ev. Kirche Essen-Werden.                                        Familie in den Bergen wohnt.
 

Wie alle Schüler freute sich die bald 16-jährige Takatso, die im kommenden Jahr ihren Abschluss macht, über Fotos. Interessiert schaute sie sich das Album an, das von uns und einigen anderen Chormitgliedern mit vielen Bildern als persönlicher Gruß für sie gestaltet worden war. Zunächst war sie noch schüchtern, aber sie taute immer mehr auf und freute sich sehr über das mitgebrachte Musikvideo.

 

Ich habe die Beschriftung erklärt – das Lesen der Schreibschrift fiel ihr schwer. Am Globus konnte ich ihr zeigen, wo wir leben.

 

Auf meine Bitte hin führte sie uns über das Schulgelände und konnte uns auch die Mädchenunterkunft zeigen.

 

Takatso und Ulli vor der Mädchenunterkunft        Schwester Rosalia betreut die Mädchen und war bereit,
                                                                          uns die Mädchenunterkunft zu zeigen.

 

                                                     50 Betten stehen im Schlafraum von Takatso!

 

Um 12.30 Uhr mussten wir uns zunächst von Takatso trennen, da wir vor der Mittagspause noch die Grundschule und die Küche besuchen wollten.

 

 Die Töpfe hat Irina besorgt – sie sind                       Maisbrei oder Pap gehört zu jedem Mittagsessen
etwa zwei Jahre im Einsatz

 

Danach besuchten wir die Grundschule – die Kinder bekamen auch gerade Essen, unterbrachen aber gerne, um uns ihre Klassen zu zeigen und dann wollten sie unbedingt aufs Foto und uns die Hände drücken!

 

 

Zwei dicht gefüllte Tage an der Pitseng High School gingen zu Ende. Die Fülle der Bilder kann nicht annähernd vermitteln, welchen Eindruck diese Zeit bei uns hinterlässt. Wir empfinden Dankbarkeit gegenüber dem freundlichen Empfang und dem Engagement der Lehrer und erlebten viele kleine Glücksmomente und hatten den Eindruck, dass es den Menschen, denen wir begegneten, ähnlich ging. Wir sind dankbar, dass wir dabei sein konnten und so einen tiefen Einblick in die Arbeit für  Yes we care! e.V. bekommen haben.

Zum Abschluss fuhren wir am 11. März zum Katse-Stausee, erlebten eine wunderschöne Bergwelt und fuhren nah an den Orten vorbei, von denen die meisten Patenkinder herkommen.

 

 

Zurück in Port Shepstone halfen wir noch, die Briefe der Patenkinder den Schulberichten zuzuordnen und scannten sie ein, damit sie bald den Paten zugesendet werden können.

 

 

Sesotho:    Kea leboha, sala hantle     (Danke, Alles Gute!)